Wer sich mit den verschiedenen Techniken des Ostereierverzierens genauer auseinandersetzt, der wird zwangsläufig irgendwann auch die Quelle der Sorbischen Ostereiertradition besuchen – die Lausitz. In unserem Fall die Stadt Bautzen – obersorbisch Budyšin – das Zentrum der Oberlausitz.
Der Förderkreis für sorbischen Volkskultur veranstaltet zehn Tage nach Aschermittwoch bzw. fünf Wochen vor Ostern – in diesem Jahr also am 24. und 25. Februar – seinen traditionellen sorbischen Ostereiermarkt im Haus der Sorben.
Auf dem Ostereiermarkt werden natürlich nicht nur Eier verkauft, sondern auch vor Ort „produziert“. So kann man den Künstlern – viele davon echte Sorben in traditioneller Kleidung – dabei zusehen, wie sie mit den vier Techniken des Ostereierverzierens:
- Reserve- oder auch Wachsreservier- bzw. einfach Wachstechnik
- Bossier- oder Buntwachstechnik
- Kratz- oder Ritztechnik und der
- Ätztechnik
wunderschöne Kunstwerke erschaffen.
Interessant und für mich neu war, dass die Muster und Farbkombinationen familientypisch sind und in der Vergangenheit innerhalb der Famile weitergegeben wurden. Noch heute – auch wenn viele der Muster mit der Zeit verloren gegangen sind – erkennt ein sorbischer Ostereierkünstler am Muster auf dem Ei wer es verziehrt hat.