Kaum eine andere Stadt wird so mit „Gefängnis“ verbunden, wie die sorbische Stadt in Ostsachsen. Bautzen ist für viele Menschen das Synonym für politische Verfolgung in der DDR und die als „Gelbes Elend“ bezeichnete Strafvollzuganstalt Bautzen I jedem in den neuen Bundesländern ein Begriff.

Wer einmal die heutige Gedenkstätte im Gebäude des ehemaligen „Stasi-Knastes“ Bautzen II besucht, erfährt, dass in den beiden Haftanstalten Bautzen I und II während des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzungszeit und der SED-Diktatur Andersdenkende, politische Gegner aber auch normale Strafgefangene unter schlimmsten Haftbedingungen gefangen gehalten wurden.

 

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Wer Bautzen heute besucht, sollte das nicht nur wegen der Gedenkstätte tun, da die Kleinstadt – laut Eigenwerbung – weit mehr zu bieten hat: Bautzen, das sind 2 Sprachen, 8 Museen, 17 Türme, 20 Senfsorten, 80 Innenstadt-Kneipen, über 200 Saurier und eine über 1.000 jährige Geschichte. Vor allem das Sorbische Museum kann ich jedem nur empfehlen, da das Nationalmuseum der Sorben mit Sammlungen und Ausstellungen zur Geschichte, Volkskunde, Literatur und bildenden Kunst der Sorben sehr gut „gemacht“ ist.

 

 

Die frühere MfS-Sonderhaftanstalt Bautzen II wird heute von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten gepflegt und erhalten. Zu besichtigen sind im Original erhaltene Arrestzellen, der Isolationstrakt und die Freiganghöfe des Stasi-Knastes. Eine Führung – die jeden Tag angeboten werden – kann ich absolut empfehlen.