Schon seit langer Zeit fasziniert mich das Mittelformat als eine – zugegebener Maßen teure – Spielwiese der Fotografie. Und immer mal wieder stolpere ich in Magazinen, Modefotografie oder Ausstellungen über Bilder, die mit diversen Mittelformatkameras (Alpa, Rolleiflex, Hasselblad, Mamiya, Pentax, Phase One etc. um nur einige der bekannten Hersteller zu nennen) aufgenommen wurden.
Was mir dabei immer auffällt, ist die Präsenz der Bilder, der Detailreichtum und das satte, volle Erscheinungsbild der abgelichteten Objekte.
Freundschaftsdienst
Da die aktuellen Modelle in ihrer „digitalen Ausgabe“ schnell über 10.000 EUR – ohne Objektiv versteht sich – kosten, ist das ausprobieren ohne gleich kaufen zu müssen, gar nicht so leicht. Zum Glück gibt es mittlerweile eine große Anzahl der ehemaligen Profikameras gebraucht zu kaufen. Die sind zwar analog, aber auf Film zu fotografieren steht auch schon länger auf meiner Liste.
Ein befreundeter Fotograf – Johann-Friedrich Lüders – war so nett, mir seine perfekt gewartete und funktionierende Hasselblad 503 CX zu leihen. Danke noch mal auch an dieser Stelle Johann!
Eine kurze Internetrecherche ergab dann auch jede Menge Infos zum Thema „Fotografieren mit Film“, wo man aktuell Filme kauft und wo ich diese entwicklen und scannen lassen kann (dazu in einem späteren Blogeintrag mehr).
Belichtungsmesser
Natürlich hat die Hasselblad keinen eingebauten Belichtungsmesser. Das heißt, entweder nutzt man einen externen Belichtungsmesser (ich besitze aktuell keinen und das Web meint, dass man unter 300 EUR auch keinen vernünftigen kaufen kann …) oder man behilft sich mit einer entsprechenden App fürs Telefon.
Ich habe mich am Ende für myLightMeter PRO entscheiden, 3,99 EUR investiert und es nicht bereut!
Wie man in dem Vergleich sieht, passen die Belichtungswerte wirklich gut. Natürlich sind die Farben unterschiedlich, was allerdings an der sehr neutralen Einstellung der Leica Q und dem in der Hasselblad verwendeten Kodak Ektar 100 liegt.
Die Filmwahl ist entscheidend
Eines der Themen, die die analoge Fotografie so interessant machen, ist die Wahl des richtigen Filmmaterials. Zum Glück gibt es wieder eine große Auswahl an analogen Filmen – sowohl für Kleinbild wie auch als Rollenfilm für die Mittelformatkameras.
Und je nachdem welchen Film ich einlege, habe ich schon im Voraus definiert, wie intensiv meine Farben seien werden und wie kontrastreich oder körnig das Bild. Eine sehr schöne aktuell Zusammenfassung dazu findet sich im PDF-Format auf der Webseite von MeinFilmLab.
Polens Ostseeküste als Motiv
Nun aber genug geredet, hier die ersten Gehversuche im Mittelformat an der wunderschönen polnischen Ostseeküste: