Von Zeit zu Zeit packt mich die Sehnsucht nach dem Besonderen, nach dem Gefühl, ein Bild nicht einfach zu fotografieren, sondern es entstehen zu lassen. Dann hole ich meine Rolleiflex 6008 aus dem Schrank. Diese Kamera erinnert mich jedes Mal daran, was analoge Fotografie so besonders macht. Ihre Haptik, das satte Einrasten des Verschlusses, das ruhige Arbeiten mit dem Lichtschachtsucher und natürlich der Mittelformat-Look machen jede Aufnahme zu einem bewussten Akt.

Mit der 6008 zu fotografieren bedeutet, langsamer zu werden. Jede der zwölf Auslösungen auf einer Rolle will überlegt sein. Welcher Ausschnitt? Welches Licht? Welcher Abstand? Anstelle endloser Serienaufnahmen entsteht so ein fotografischer Dialog zwischen Motiv, Bauchgefühl und Technik. Und genau dieses entschleunigte Arbeiten sorgt dafür, dass die fertigen Negative eine besondere Wertigkeit erhalten.

Ich habe nun die letzten drei Filmrollen entwickelt und wie immer war das Öffnen der Scans ein kleines Fest. Einige Bilder überraschten mich, andere hatten genau die Wirkung, die ich beim Fotografieren gespürt hatte. Körnung, Tonalität und dieser unverwechselbare Mittelformatcharakter machen die Ergebnisse für mich einzigartig.

In der folgenden Galerie zeige ich eine Auswahl der Aufnahmen: kleine analoge Momentaufnahmen, die mich daran erinnern, warum die Filmfotografie auch heute noch eine besondere Magie besitzt.